Im Weinbau treten aus verschiedentlichen Gründen (unterschiedlicher Belaubungszustand über die Vegetationszeit, Stockausfall etc.) Lücken in der Laubwand auf, die mit einer Lückenschaltung berücksichtigt werden können. Zudem ermöglicht die Lückenschaltung eine Automatisierung der Geräteschaltung am Vorgewende. Die bisherigen Erfahrungen zur Weiterentwicklung der Technik der Lückenschaltung im Obstbau sollen auf den Weinbau übertragen werden, um den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu minimieren, Abdrift zu reduzieren bei gleichzeitiger biologische Wirksamkeit.

Die Informationen über anzuwendende Abstandsauflagen müssen in Form von Applikationskarten (siehe Anwendungsfall 4) auf das Pflanzenschutzgerät übertragen werden, um die Applikation zu automatisieren. Dies beinhaltet entsprechende technische Voraussetzungen zum Datentransfer, zur Steuerung und zur Positionsbestimmung, um z.B. Düseneinsatz, Druckbereich, Luftabschaltung und die Anpassung der Gebläsedrehzahl zu automatisieren. Des Weiteren soll das einzusetzende Sprühgerät mit einer automatischen Innenreinigung, einer Außenreinigungseinrichtung und einem Close-Transfer System ausgestattet werden, um Punkteinträge zu vermeiden und den Anwender beim Befüllen des Geräts bestmöglich vor dem Kontakt mit unverdünntem Pflanzenschutzmittel zu schützen. Um den Volumenstrom der Düsen unabhängig vom Druck zu steuern, damit eine verbesserte Verteilung und ein konstantes Tropfenspektrum bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten erreicht werden kann, soll die Technik der Pulsweitenmodulation genutzt werden.

Weiterhin soll zu diesem Anwendungsfall ein Demonstrator erstellt werden, welcher einen ersten Schritt bei der Digitalisierung der Prozessabläufe zum Pflanzenschutz im Weinbau darstellt. Dieser soll dabei alle Schritte von der Erstellung einer Karte mit den örtlichen Gegebenheiten zwecks der Wahrung bestehender Abstandsauflagen, über deren Übertragung auf das Sprühgerät, der Durchführung des Auftrags, bis hin zur Rückübertragung und Dokumentation der Ergebnisse umfassen.